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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 43

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 43 — Volk rief: „Gott will es! Gott will es!" wer an dem Heerzuge teil* nehmen wollte, heftete sich ein rotes Kreuz auf den Rock. Daher wurden die Mitziehenden Kreuzfahrer und die Kriege Kreuz» Züge genannt. 4. Anfang der Rreuzzüge. Mit großem (Eifer wurde aller* orten gerüstet. Schon im nächsten Frühjahr hatte Peter eine zahlreiche Schar um sich gesammelt. Allein es war keine kriegsgeübte Mannschaft, sondern zusammengelaufenes Volk, das ohne Ordnung, ohne Lebensmittel, ohne gehörige Bewaffnung den Zug antrat. Unterwegs wurde geraubt und geplündert. Da griffen in Ungarn die erbitterten Einwohner zu den Waffen gegen die zuchtlosen Horden. Tausende von Kreuzfahrern wurden erschlagen, Tausende wurden durch Hunger, Krankheiten und Beschwerden aller Art hinweggerafft. Die übrigen, welche die Küste von Asien erreichten, fielen durch das Schwert der Türken. So kamen gegen 100000 Menschen um, ohne das heilige (and auch nur gesehen zu haben. Das war ein trauriger Anfang. 5. Der Zug unter Gottfried von Bouillon (1096). Unterdessen hatten die Fürsten, Grasen und Ritter ihre Rüstungen vollendet, Und im herbst setzte sich ein wohlgeordnetes Heer von Kreuzfahrern in Bewegung (vgl. das Bild Hr. 10). Der 3ug glich einer Völkerwanderung ; mehr als eine halbe Million Menschen zog gegen Osten, vorwiegend Franzosen und Normannen. Einer der hauptführer des Buges war Gottfried von Bouillon, Herzog von Hieberlothringen, durch Frömmigkeit und ritterliche Tapferkeit das Musterbild eines christlichen Helden. Bis Konstantinopel ging alles glücklich. Aber sobald -das Heer nach Kleinasien übergesetzt war, begannen Not und Trübsal. Denn die Kreuzfahrer fanden an den Türken tapfere und listige Feinde; sie mußten monatelang einzelne Städte belagern und litten durch Sonnenglut, Hunger und Seuchen ungeheure Verluste. 6. Die Eroberung Jerusalems (1099). Endlich, im dritten Jahre nach dem Aufbruch, näherten sich die Kreuzfahrer dem Ziele ihrer Sehnsucht. Als sie von einer Anhöhe die heilige Stadt im Glanze der Abendsonne vor sich liegen sahen, sanken alle auf die Knie; Freuden-tränen entflossen ihren Augen, und der tausendstimmige Jubelruf: „Jerusalem! Jerusalem!" erschütterte die Luft. Aber die Eroberung der Stadt kostete noch einen langen heißen Kampf. Denn sie war von festen Mauern umgeben und wurde durch ein starkes Türkenheer verteidigt. Die Zahl der Kreuzfahrer aber war auf 20000 Mann zusammengeschmolzen. Doch ihre Begeisterung half ihnen zum Siege. \

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. uncounted

1918 - Leipzig : Voigtländer
Propontis Jmaßst-1:5.000000 Das Südwestliche Asien Ägypten. ] Medisches Reichs I ■—i Babylonischmeicjv ] Ljdisdiesreichs 1 i Ägjpttsdvjieich/ . Grenze des Ferserreichs Grenze desheiehs ■. Persische* Ennigsstraße/ Alexanders clgroßen/ Griedukolomen, sind scfvtrarz Tmterstridieris. Maßstab 1 : 2loooooo Qßrytbis Nvuiii|Iiz<, Vpontusm _sxxvlxvv't«i'v 35 östll B. Vuigtländer’s Verlag in Leipzig.

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 66

1918 - Leipzig : Voigtländer
Flusses, der die Stadt durchströmt, lockte ihn zum Bade. Staubbedeckt und stark erhitzt stieg er hinein. Hb er plötzlich befiel ihn ein heftige5 5ieber: blatz und starr wurde er aus dem Wasser gezogen. Die Krank* heit nahm bald so zu, daß er verloren schien. Da entschloß sich seit1 Hrzt Philippus, ein kräftig wirkendes Mittel zu versuchen. Während er dieses bereitete, erhielt der König einen Brief, der lautete: „lerau? dem Philippus nicht; er ist von dem Perserkönig mit vielem Gelde bestochen, dich zu vergiften." Gleich darauf trat der Hrzt herein, die i Schale mit der Hrznei in der Hand. Alexander nahm sie, trank ruw und reichte ihm dann den Brief. Sein schönes vertrauen wurde gerechtfertigt. Philippus war unschuldig, und sein Mittel wirkte trefflich; schon nach wenigen Tagen stand der König wieder gesund o11 der Spitze seiner jubelnden Krieger. 4. Die Schlacht beiissus (333). Unterdessen war der perse^ König Dartus Kodomannus mit einem unzählbaren Heere heran* gerückt. Bei der Stadt Issus kam es zur Schlacht: die Perser wurdet gänzlich besiegt. Darms entfloh auf einem raschen Pferde. Sem prad^ volles Zelt mit reichen Schätzen fiel in die Hände des Siegers; audl die Mutter, die Gemahlin und die Kinder des Königs gerieten i,! Gefangenschaft. Alexander behandelte die königliche Familie mit bfs größten Teilnahme und Güte, als wäre sie die Familie eines Freundes Nicht lange nach der Schlacht schickte Darius Gesandte an ihn, bo ihm ein großes Lösegeld für die hohen (Befangenen und versprach tfpjj die hälfte seiner Länder, wenn er Frieden machen wolle. „Was sag! du dazu?" fragte Alexander seinen alten Feldherrn parmento. „3® täte es," antwortete dieser, „wenn ich Alexander wäre." — auch," versetzte Alexander, „wenn ich parmenio wäre." (Er lehnte Antrag ab; denn nur der Besitz des ganzen Reiches konnte seines Stolze genügen. 5. Zerstörung von Tyrus, Gründung vonmexandria- Siegreich zog Alexander längs der Küste des Mittelmeeres gen Süde weiter. Die berühmte Inselstadt Tyrus, geschützt durch das durch gewaltige Mauern und eine zahlreiche Kriegsflotte, wagte W£ zu widerstehen. Aber der kühne Held wurde durch keine Schwierig!’^ zurückgeschreckt: er ließ vom Festlande aus einen Damm gegen die führen und drang nach ungeheuern Anstrengungen mit seinem hec f endlich in die Stadt. Sie wurde völlig zerstört. Dann gelangte c nach Palästina, das er sich ohne Mühe unterwarf, vor der St<^ Jerusalem kam ihm der Hohepriester mit den vornehmsten der j^?

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 48

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 48 — und nahm selbst an den Turnieren der Ritter teil, alles war begeistert für den großen Kaiser, und die Dichter priesen ihn als den mächtigsten der Herrscher und als die Zierde der christlichen Ritterschaft. Das pfingst-fest zu Mainz mar der Höhepunkt des hohenstaufischen Glanzes. 22. weitere Ureuzzüge. Untergang der hohenstaufen. 1. Barbarossas ttreuzzug und Hob (1190). Hm Abend sewes Lebens unternahm der ritterliche Kaiser noch einen Kreuzzug (den dritten) nach dem gelobten Lande. Vas Königreich Jerusalem hatte seit seiner Gründung (s. Nr. 20, 6) harte Kämpfe mit den Ungläubigen zu bestehen gehabt. Besonders brachten es die mohammebani* sehen Herrscher von Ägypten in große Bedrängnis. Zwar kamen der Stadt Jerusalem von Seit zu Seit neue christliche Heere zu Hilfe; aber die Rot der Christen in Palästina wurde immer größer. (Endlich er* oberte der tapfere Sultan Salädin von Ägypten die heilige Stadt und machte der christlichen Herrschaft ein Ende, nachdem sie 88 Jahre bestanden hatte (1187). Run rüsteten sich die mächtigsten Könige in (Europa, das gelobte Land wiederzugewinnen, fluch der greise Bar» barosfa zog an der Spitze eines zahlreichen Heeres nach dem Morgenlande. Aber er sollte das Ziel seiner Kreuzfahrt nicht erreichen. Ais er in Kleinasien auf seinem Streitrosse den Fluß Saieph durchschwimmen wollte, rissen ihn die Wellen fort Leblos brachten ihn seine Gefährten ans Ufer. So beschloß Friedrich seine heldenlaufbahn. Unbeschreiblich war die Trauer des Heeres, unbeschreiblich die Trauer des ganzen Dolkes, als die Kunde seines Todes nach Deutschland gelangte. Die Kreuzfahrer gelangten bis an die Tore Jerusalems, vermochten es aber nicht zurückzuerobern. — Der Kaiser Barbarossa ist heute am bekanntesten durch eine Sage, die sich freilich ursprünglich auf den Kaiser Friedrich Ii. bezogen hat. 3m Thüringerland, erzählte man sich, tief unten im Kyff Häuserberge, sitze der Kaiser schlafend, das Kinn gestützt auf einen steinernen Tisch, durch den fein Bart gewachsen sei. Den Gipfel des Berges umkreisten Raben; endlich aber werde ein Adler \ kommen und sie hinwegscheuchen. Dann erwache der alte Barbarossa aus feinem Schlummer und bringe die alte Macht und Herrlichkeit des Deutschen Reiches wieder. — Sehr schön dargestellt ist diese Sage in dem Denkmal auf dem Ktyffhäuferberge. 2. Konrafoin. Dem höchsten Glanze des deutschen Kaisertums folgte bald der verfall. Don den letzten hohenstaufen waren Hein* rich Vi. und Friedrich Ii. kraftvolle Herrscher; dagegen rieben sich

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 11

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 11 — Teile der Ströme, wo diese sich dem Meere nähern und nach einem langen Laufe schon sehr breit und wasserreich geworden sind, lag Babylonien, so genannt nach der uralten Hauptstadt Babel oder Babylon, weiter hinauf erheben sich die Länder höher und sind teils trockene, wenig fruchtbare Steppen» und Weideländer, wie Meso-potamien, das sich nördlich an Babylonien anschließt, teils Ge-birgsländer, wie Assyrien, östlich vorn Tigris, und Armenien, noch weiter gegen Norden gelegen, wo der (Euphrat und Tigris ihre Quellen haben. 2. Das Land Babylonien. Babnlonien selbst ist ein flaches Tiefland von der größten Fruchtbarkeit. Diese Fruchtbarkeit verdankt es dem (Euphrat. Idie der Nil in Ägypten, so tritt auch der (Euphrat jedes Jahr, wenn in den Gebirgen Armeniens der Schnee geschmolzen ist, über seine Ufer und überschwemmt die weite (Ebene. Durch eine Menge von Kanälen und Deichen, welche die fleißigen Bewohner des Landes schon in der ältesten Zeit angelegt hatten, wurden diese Überschwemmungen geregelt und die Bewässerung allen Teilen des Landes Zugeführt. Dadurch wurde Babylonien eins der ergiebigsten Länder der ganzen Welt. Namentlich zum Getreidebau war es vortrefflich geeignet. (Es trug, wie erzählt wird, zweihundertfältige und in recht guten Jahren dreihundertfältige Frucht; die Weizen- und Gerstenblätter wurden oft vier Finger breit, und die Hirse schoß fast zur Höhe eines Baumes auf. 3. Die Beschäftigungen und Sitten der Babylonier. Ete Babylonier trieben nicht allein eifrigen Ackerbau, sie hatten auch lebhaften, weit ausgedehnten Handel sowohl zu Lande durch Karawanen, als zur See. Ihr bürgerliches Leben war durch Gesetze, kie König hammurabi (um 2200 v. (Ehr.) gegeben hatte, genau geregelt. fluch ihr Kunstfleiß war bedeutend. Besonders verstanden j*e köstliche Gewänder und prachtvolle Teppiche zu verfertigen, die im ganzen Morgenlande berühmt waren, hierdurch wurden die Babylonier reiche Leute. Aber der Reichtum verführte sie zur Pracht Und zum Wohlleben, und sie sanken schließlich durch Üppigkeit in allerlei schändliche Laster. Das Schlimmste war, daß ihre Religion ihnen gar kein züchtiges und ehrbares Leben vorschrieb. Sie verehrten den Götzen Bel, unter dem man sich die Sonne dachte, die alle Fruchtbarkeit bewirkt. Diesem Götzen glaubten sie am besten zu dienen durch schwelgerische Feste, bei denen sie sich ganz der Sittenlofigmt ergaben. 4. Die Weisheit der Babylonier. Übrigens besaßen ihre

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 67

1918 - Leipzig : Voigtländer
entgegen, um Schonung flehend. Alexander ließ sich in den Tempel führen und erwies sich dem Volke freundlich. In Ägypten, das die persische Herrschaft stets gehaßt hatte, wurde er mit Freuden aufgenommen und von dem Grakel des Jupiter Rmmon als Sohn des (Bottes begrüßt. Er gründete dort an einer der Mündungen des Nilstromes eine Stadt, die er nach seinem Namen Alexandria nannte. Die neue Stadt erhob sich bald zu hoher Blüte, wurde an Stelle des Zerstörten Tyrus der wichtigste Handelsplatz der alten Welt und besteht Noch heute. 6. Der letzte Lieg über Darms (331). Von Ägypten aus wandte sich Alexander wieder gen Norden und drang in das Innere des perserreiches ein. Bei der Stadt (Baugamela (in Assyrien) stand der König Darius mit seinem Heere. Der vorsichtige parmenio, erschrocken über die zahllose Menge der Perser, riet Alexander, in der ftacht die Feinde zu überfallen. Aber der erwiderte: „Nein, ich mag den Sieg nicht stehlen." Am Morgen der Schlacht schlief er so fest, daß der alte Feldherr ihn wecken mußte. „Herr," sagte er, „du schläfst ja, als ob wir schon gesiegt hätten." — „Haben wir denn nicht ge= Regt," erwiderte der Held, „da wir den Feind nun endlich vor uns haben?" So des Sieges im voraus gewiß, begann er den Kampf u*td schlug die Perser so entscheidend, daß sie keinen weitern wider- mehr versuchen konnten. 7. Des Darms Ende. Der unglückliche Darius war geflohen, Qber Alexander verfolgte ihn unablässig. Dabei kam er durch eine große wüste, wo es an Wasser mangelte. (Endlich hotte ein Soldat etoas Wasser gefunden und brachte es in feinem Helme dem durstigen Alexander. Da der König aber merkte, daß seine Krieger mit schmachtenden Blicken nach dem vollen Helme sahen, sprach er: „Soll ich der hitzige sein, der trinkt?" und goß den £ ab etrunk auf die Erde. (Eine jplchc Enthaltsamkeit riß alle zur Bewunderung fort. „Aus," riefen jje begeistert, „führe uns weiter; mir sind nicht müde, wir sind nicht durstig, wir halten uns nicht für sterblich, wenn ein solcher König führt 1" — Darius wurde endlich auf der Flucht getötet von seiner Statthalter, der sich selbst zum Könige machen wollte. "Landers Heiter fanden den unglücklichen König blutbedeckt in den %en Zügen. Er bat sie um einen Trunk für seine lechzende Zunge, ^nd ein Mazedonier reichte ihm etwas Wasser. Erquickt sprach der Erbende: „Freund, das ist mein größter Schmerz, daß ich dir deine wohltat nicht einmal vergelten kann; aber Alexander wird sie dir

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 69

1918 - Leipzig : Voigtländer
jöar er der Tapferste im Streite, unablässig strebte er vorwärts. End-aber wurden seine Krieger unruhig und weigerten sich, weiter zu Ziehen. „Du führst uns von Land zu Land, von Kampf zu Kampf," Jjefen sie verdrossen aus. „wenn wir dir folgen, werden wir unsere Heimat nimmer wieder sehen." Da mußte er sich zur Umkehr entließen. (Er teilte das £)eer in zwei Teile: der eine unternahm den Rückzug zu Wasser unter einem seiner Feldherren,' den anderen Teil, Lande, führte er selbst zurück. Nach unsäglichen Beschwerden und Entbehrungen kam er wieder nach Persien. 3. Alexanders Tod (325). Seine heldenmütigen Krieger be-lohtttectlejanber auf s reichlichste. Um Sieger und Besiegte einander naher 3u gingen und fester zu vereinigen, gab er vielen feiner Mazedonier persische Frauen; er selbst vermählte sich mit einer Tochter des Königs Marius. Perser und Griechen sollten zu einem einigen Volke zusammen-Sachsen, und neue (Eroberungen die Grenzen des ungeheuren Weltreichs n°ch weiter ausdehnen. Zu seinem Herrschersitze erkor er die alte berühmte Stadt Babylon. Aber mitten in seinen großen Plänen ^krankte er plötzlich: die vielen Anstrengungen, die er sich zugemutet, j*nt> wohl auch das schwelgerische Leben, dem er sich zuletzt ergeben *)attc, stürzten ihn in ein hitziges Fieber. (Er starb zu Babylon im Hiter 33 Jahren. Kaum 15 Jahre hat Alexander regiert und doch die ®*It mit feinem Ruhme erfüllt bis auf den heutigen Tag. — Seine Feldherren verteilten nach vielen Streitigkeiten die ihm unterworfenen Ränder unter sich und gründeten mehrere neue Reiche, die nach und nach Mt alle von dem kriegerischen Volke der Römer unterjocht wurden.

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 22

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 22 — F. Mohammed 6er Prophet. In diesem Lande lebte der Mann, von dem eine neue Religion ausgehen sollte. (Er hietz Itt o* hammed und war in der Stadt Mekka geboren, Als Kaufmann machte er weite Reifen, sah fremde Länder und lernte die Sitten andrer Völker kennen. Später gab er die Handelsgeschäfte auf und zog sich in die Einsamkeit zurück, hier erwachte in ihm der Gedanke, daß er von Gott berufen sei, eine neue Religion zu stiften. Die Araber waren zum größten Teile Heiden; doch hatten das Judentum und das Christen» tum hier und da (Eingang gefunden. Keine dieser Religionen wollte Mohammed anerkennen. Das Christentum kannte er nur äußerlich: seine göttliche Wahrheit blieb ihm verschlossen. Doch ließ er Christus und Moses als Propheten gelten, sich selber aber hielt er für größer. Der (Engel Gabriel, sagte er, sei ihm erschienen und habe ihm seine Berufung zum Propheten Gottes verkündet. Und nun trat er unter seinen Landsleuten auf und lehrte: „(Es ist nur ein Gott, und Mohammed ist sein Prophet! Beten führt auf halbem Wege zu (Bott, Zasten bringt an den (Eingang des Himmels, Almosengeben öffnet die Tür. Rber verdienstlicher als dies alles ist, die neue Lehre durch das Schwert auszubreiten. Das führt zur höchsten Seligkeit, in den obersten Himmel, ins Paradies. Da sind (Bärten voll schattenreicher Bäume mit den köstlichsten Fruchten; da erwarten den Gläubigen unermeßliche Schätze, prächtige Kleiber und Pferde, ausgesuchte Speisen und Getränke und jegliche Lust der Sinne. Jedem Menschen ist sein unabänderliches Geschick (Kismet) von Gott vorherbestimmt. Darum ziehet nur unverzagt in die Schlacht, wer fallen soll, fällt auch fern vom Kampfe; wen (Bott erhalten will, der bleibt am Leben, ob er sich auch mitten in die Lanzen der Feinde stürzt." 4. lltohamiiteös Siege. So lehrte Mohammed. Seine Lehre, der Islam (d. H. (Ergebung), wurde später in einem Buche ausgezeichnet, das Koran heißt. Anfangs fand jedoch der Prophet wenig Glauben. Die (Einwohner von Mekka vertrieben ihn sogar, jo daß er nach der Stadt Medina flüchten mußte (622). Diese Flucht, die hedschra, ist den Mohammedanern so wichtig, daß sie mit dem Jahre 622 ihre Zeitrechnung beginnen, wie wir mit Christi Geburt. In Medina wurde Mohammed willig aufgenommen. An der Spitze von Tausenden, die für den neuen Glauben ihr Leben zu opfern bereit waren, zog nun Mohammed gegen seine Feinde aus und errang Sieg auf Sieg. Nichts vermochte der Tapferkeit seiner begeisterten Scharen zu widerstehen. Mekka wurde bezwungen, die Besiegten schlossen sich

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 23

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 25 — dem Propheten an, und in kurzer Zeit war ganz Arabien seiner Lehre und Herrschaft unterworfen. Selbst über die Grenzen des Landes trug er seine siegreichen Waffen. Er starb zu Medina und liegt da be* graben. Jedem Mohammedaner ist es zur Pflicht gemacht, wenigstens einmal in seinem Leben zum Grabe des Propheten zu wallfahrten Und dort zu beten. 5. Die Kalifen. Mohammeds Nachfolger, die Kalifen, Ahnten ihre Herrschaft bald über einen großen Teil Asiens und über die Nordküste von Afrika aus. Ruch Palästina mit Jerusalem fiel in lhre Gewalt. Die Araber drangen sogar in Europa ein. von Afrika her kamen sie über die Meerenge von Gibraltar und eroberten Spanien (711). Mehrere Jahrhunderte lang haben sie dort geherrscht. Aber sie suchten ihre Macht noch weiter auszubreiten. Mit einem gewaltigen Heere überschritten sie die Pyrenäen, und Frankreich, ja das ganze christliche Abendland schwebte in großer Gefahr, ihre Beute 3u werden. Da wurde ein fränkischer Held, Karl Martell, der Retter der Christenheit. 9. Die Hausmeier. Karl Iftarteh. Pippin der Kleine. 1. Die Hausmeier. Chlodwigs Nachkommen auf dem fränkischen Throne waren ihm gleich an Grausamkeit, aber nicht an Herrscherkraft. Ja, durch ihre Laster gerieten sie endlich in solche Erschlaffung, daß sie sich gar nicht mehr um die Regierung kümmerten, ttur bei der großen Heerschau, die jedes Frühjahr gehalten wurde, bekam das Volk seinen König zu sehen. Da fuhr er nach alter Sitte ®uf einem von Dchsen gezogenen Wagen nach der Versammlung, setzte sich auf den Thron und ließ sich von dem Volke das herkömmliche beschenk reichen. Die Regierung des Reiches überließ er ganz seinem obersten Beamten, der hausmeier genannt wurde. 2. Karl Ütartell. Manche dieser hausmeier waren sehr tüchtige Männer. Besonders ragte unter ihnen Karl Martell (der Hammer) hervor, so genannt, weil er wie ein Hammer alle Feinde niederschlug, äls die Araber von Spanien aus in Frankreich eindrangen, zog Karl -"üt seinen Franken gegen sie aus und besiegte sie bei Cours und Poitiers in einer gewaltigen Schlacht (732). Zahllose Araber wurden getötet, die übrigen flohen nach Spanien zurück. Es war ein herrlicher ^ieg, von den wichtigsten Folgen. Wäre das Christenheer erlegen, wer «ann sagen, wie weit sich die Araber Europa unterworfen hätten, und

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 185

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 185 — ttorbbeutfcfylanb und den skandinavischen Ländern in vielen Linien aus. Helmut von Moltke wurde am 26. ©kt. 1800 in parchim in Mecklenburg geboren. Später lebte sein Vater in Holstein, wurde also dänischer Untertan. (Er ließ seine Söt)ne im Kadettenhause zu Kopenhagen erziehen und Helmut wurde dänischer Offizier. Später Erat er mit (Erlaubnis seines Königs in preußische Dienste, bei einem brandenburgischen Regimente. Nach einigen Jahren besichtigte ein» mal Prinz Wilhelm das Regiment. Da fiel ihm ein junger jpinbel* dürrer Offizier wegen seines klugen Gesichtes auf. „lver ist das?" fragte e*. „Das ist ein junger Herr von Moltke," war die Antwort, „der aus Dänemark zu uns herübergekommen ist." (Einige Monate später bekam der Prinz schriftliche Arbeiten der Offiziere jenes Regiments, ^ine fiel ihm als besonders gut auf; als er nach der Unterschrift sah, land er wieder den Hamen Moltke. Da empfahl der Prinz den jungen Leutnant zum Dienst im Generalstab. So hat Kaiser Wilhelm in jungen fahren selbst seinen großen Feldherrn entdeckt. 2. 3n 6er Türkei. Moltke erwies sich der ihm gewordenen Auszeichnung würdig; er tat eifrig jeden Dienst, studierte in seiner freien Seit fremde Sprachen, deren er zuletzt sechs beherrschte, und war cfri vorzüglicher Geograph und Kartenzeichner. Doll Begierde fremde Länder zu sehen, erbat er sich auf einige Monate Urlaub nach dem Orient. In Konstantinopel gefiel der junge kenntnisreiche hauptmann tarn türkischen Seraskier (ersten Minister) so gut, daß er die preußische Regierung bat, Moltke längere Zeit behalten zu dürfen, damit dieser in verwahrlosten türkischen Heere preußische (Einrichtungen einführe. Endlich gab der Sultan sogar Moltke einem Pascha mit als Berater einem Heldzuge in Kleinasien. Aber der Pascha wollte manchmal ^cht hören, was ihm der Zremde riet. Da sagte ihm dieser am Abend Tö?r einer entscheidenden Schlacht: „Morgen, wenn die Sonne wieder fytnter den Bergen untergeht, wirst du ein Heerführer ohne Heer sein." ®enau so traf es ein: der Pascha verlor die Schlacht, sein Heer lief aus* Lander. Moltke ritt darauf 36 Meilen hintereinander in fast ebensoviel Stunden, eine ungeheure Leistung; aber sein Körper war so ge* 'tihlt, daß er bis in sein spätes Alter Strapazen aller Art vorzüglich fragen konnte. (Er kehrte nach Konstantinopel zurück, von wo ihn Sultan unter größter Anerkennung der geleisteten Dienste nach Deutschland entließ. Sein Aufenthalt im Grient hatte vier Jahre ge* dauert (1835—39). 3. Chef des Generalftabes. Der in solchen (Erfahrungen
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